Samstag, 16. November 2013

Wenn man Hunde zwingt Unterwäsche zu tragen...

Wir sind sehr seltsame Menschen, der beste Ehemann von allen und ich. Denn wir tun sehr seltsame Dinge. Leider gibt es keine Chance unsere seltsamen Neigungen zu verbergen, denn in unserem Haus leben sieben pelzige kleine Verräter. Was immer auch für Sitten und Gebräuche sich in unserem Haus so abspielen, die Hunde verraten alles, sobald sich eine Chance dazu bietet...

Wie die Hunde uns verraten können? Natürlich nicht so plump wie unsereeiner das tun würde, nicht nach dem Motto "Hey, hast Du schon gehört,...?" - nein, Hunde machen das viel subtiler. Hunde verraten uns durch ihr Verhalten. Hunde, die fürs Weglaufen bei ihrer Rückkehr bestraft werden, zeigen das ganz deutlich: Sie kommen oft geduckt oder gar nicht ganz heran und zeigen verschiedene Demutsgesten, weil sie wissen, dass es gleich Ärger gibt. Und weil sie uns vor allen anderen auf dem Hundeplatz verraten wollen.

Wir strafen unsere Hunde nicht fürs Wiederkommen, wir sind froh wenn sie mal ein bißchen Abstand halten. Aber wir werfen regelmäßig mit Kaffeetassen auf sie. Natürlich mit frischem, heißem Kaffee drin. Das zumindest behauptet Mogli, unser Vizsla. Sobald der beste Ehemann von allen morgens mit seiner Kaffetasse mein Arbeitszimmer betritt, ist er auch schon aufgeflogen, denn Mogli springt sofort auf und fixiert die Tasse, um sie rechtzeitig zu fangen.

Wir werfen nicht nur mit Tassen, wir ernähren unsere Hunde auch katastrophal. Meistens füttern wir sie gar nicht, das wird Ihnen jeder einzelne von ihnen sicher bestätigen, sobald Sie mit etwas Eßbarem unser Haus betreten. Wir kraulen sie auch nie. Sollten wir sie doch füttern, versuchen wir sie zu vergiften, zum Beispiel mit Teelichtern, Schrauben, oder Heftklammern, eben mit allem, was wir so ins Wohnzimmer schleppen. Deshalb rasen sie bei solchen Dingen sofort heran und wollen es haben. Vorallem von Besuchern, um uns zu verraten.

Wir treiben mit dieser Ausnüchterungstaktik unsere Hunde sogar dazu Handtücher, Grünlilien oder Kaminholz zu fressen. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, sie kooperieren heimlich mit dem Schaumstofftier in ihrer Not. Neben diesen schlimmen Dingen geben wir unseren Hunden auch noch Alohol, was deutlich wird sobald jemand eine Flasche öffnet: schon stürmen sie heran und denken sie müssen schon wieder einen heben.

Wir zwingen unsere Hunde auch Unterwäsche zu tragen. Deshalb stehlen und zerstören sie sie, wenn sie dran kommen. Aus Scham. Socken, BHs, Pants - alles muss unschädlich gemacht werden aus ihrer Sicht. Auch dieses Verhalten hat uns bereits vor unseren Freunden verraten. Und wir schämen uns sehr dafür, glauben Sie mir - hätten Sie aber nur ein einziges Mal unseren Pudel in roter Spitze gesehen...

Um unser Gewissen endgültig zu erleichtern: Ja, wir zwingen unsere Hunde auch zur Hausarbeit und ja, sie müssen viele, viele Sunden täglich niedere Dienste verrichten. Auch an nachts, an Wochenenden und an Feiertagen. Wir sind Ausbeuter. Sie hatten also recht, genau deshalb haben sie regelrecht Panik vor dem Staubsauger, einen Hass auf dem Schrubber und fangen sofort zwanghaft an Teller und Töpfe zu säubern, wenn schmutziges Geschirr herumsteht.

Ja, unsere Hunde haben uns verraten. Aber es ist besser so. So haben wir die Chance eine Therapie zu machen und an uns zu arbeiten. Deshalb möchten wir an die Öffentlichkeit gehen und alle ermutigen, sich endlich die schlimmen Vergehen an ihren Hunden eizugestehen. Füttern Sie endlich keine Tempopackungen mehr! Zwingen Sie Ihren Hund nicht mehr den Müll hinauszubringen oder im Akkord leere Dosen zu reinigen. All das kann Ihrem Hund großen psychischen Schaden zufügen. Holen Sie sich Hilfe.

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